Ist ein Treuhänder obligatorisch?

Ist ein Treuhänder obligatorisch?

Text: Erik Drenth Letzte Aktualisierung: 25. Mai 2023 Bild:

Die Sicherheit am Arbeitsplatz gewinnt in unserer Gesellschaft (zum Glück) immer mehr an Bedeutung. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen in großen Unternehmen kommt dieses Thema schnell in die Diskussion. Das gilt auch für die Politik. Die zweite Kammer hat einen beschleunigten Gesetzesentwurf eingebracht. Darin wird eine Vertrauensperson für alle Unternehmen verpflichtend vorgeschrieben, um solche Missbräuche am Arbeitsplatz zu verhindern. Die zweite Kammer stimmte am 23. Mai 2023 mehrheitlich dafür, dass Unternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitern einen Vertrauensmann benötigen. Sie wartet nun darauf, dass auch die erste Kammer dem zustimmt.

Warum sollte ein Treuhänder gesetzlich vorgeschrieben werden?

Arbeitgeber, ob groß oder klein, sind nach dem Gesetz über die Arbeitsbedingungen gesetzlich verpflichtet, ein sicheres Arbeitsumfeld für die Beschäftigten zu schaffen. Die Berücksichtigung der psychosozialen Belastung der Arbeitnehmer fällt unter das Arbeitsschutzgesetz. Der vorgelegte Gesetzentwurf verpflichtet die Arbeitgeber, unabhängig von der Größe des Unternehmens eine Vertrauensperson zu bestellen. Damit will das Parlament die rechtliche Stellung der Vertrauensperson in Unternehmen stärken. Der Vorschlag soll zu einer Verhaltensänderung beitragen, die zu einem sichereren Arbeitsplatz für alle Beschäftigten führt.

Eine Vertrauensperson ist eine interne oder externe Person, mit der die Mitarbeiter eines Unternehmens vertraulich über unerwünschtes Verhalten oder mangelnde Integrität sprechen können. Dazu gehört zum Beispiel die Meldung von Mobbing, (sexueller) Belästigung, Diskriminierung, aber auch Machtmissbrauch, Betrug oder Diebstahl. Diese Themen können unangenehme Folgen für Ihre Mitarbeiter haben, daher ist es gut, wenn sie diese vertraulich mit einer unabhängigen Person besprechen können. Die Rolle des Treuhänders ist es, den Arbeitnehmer aufzunehmen und zu begleiten und ihn dann über die möglichen nächsten Schritte zu informieren.

Welche Möglichkeiten stehen den Arbeitgebern zur Verfügung?

Sobald die Gesetzesänderung in Kraft tritt, haben Sie als Arbeitgeber grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Die Ernennung eines internen Vertrauensanwalts oder die Ernennung eines externen Vertrauensanwalts. Beide Optionen sind durch die Gesetzesänderung abgedeckt, und als Arbeitgeber können Sie diese Entscheidung selbst treffen.

Die Ernennung einer internen Vertrauensperson bedeutet, dass Sie einem Mitarbeiter Ihrer Organisation die Rolle einer Vertrauensperson zuweisen. In diesem Fall ist dieser Mitarbeiter zusätzlich zu seiner eigenen Funktion eine Vertrauensperson. Um diese Rolle bestmöglich ausfüllen zu können, muss der Arbeitgeber die Vertrauensperson schulen. Es ist nämlich obligatorisch, als Vertrauensperson eine Reihe von Kursen und Zertifikaten zu erwerben. Dies ist für beide Parteien eine kostspielige Investition, nicht nur in Geld, sondern auch in Zeit. Bedenken Sie dabei, dass dieser Mitarbeiter auch seine Stelle aufgeben kann, so dass Sie erneut in eine interne Vertrauensperson investieren müssen. Es kann auch eine Situation eintreten, in der die interne Vertrauensperson einen Konflikt mit einem Mitarbeiter hat, oder umgekehrt. In diesem Fall wird es schwierig, das Problem intern zu lösen.

Wenn Sie sich für einen externen Vertrauensmann entscheiden, beauftragen Sie einen zertifizierten, unabhängigen Vertrauensmann. Diese Vertrauensperson ist häufig einer Organisation angeschlossen, die sich auf diese Aufgabe spezialisiert hat. Das spart Ihnen viel Zeit und Ausbildungskosten. Ihre Mitarbeiter können sich im Bedarfsfall an die Vertrauensperson wenden. Dabei kann es sich um einen Bericht über unerwünschtes Verhalten, aber auch über mangelnde Integrität handeln. Wenn Sie eine externe Vertrauensperson engagieren, können Sie sicher sein, dass Sie professionelle Hilfe und aktuelles Wissen erhalten.

Lesen Sie hier mehr über die Unterschiede zwischen internen und externen Vertrauensleuten.

Was sind die Folgen für Arbeitgeber ohne Treuhänder?

Der Betriebsrat oder der Arbeitnehmervertreter sowie die Arbeitnehmer können beim Ministerium für soziale Angelegenheiten und Beschäftigung eine Beschwerde einreichen, wenn diese Rechtsvorschriften nicht eingehalten werden. Wenn Sie als Arbeitgeber kein Protokoll für Probleme am Arbeitsplatz haben, kann die Schlussfolgerung schnell lauten, dass die Organisation nicht genug getan hat, um unerwünschtes Verhalten zu verhindern. Die Ernennung eines vertraulichen Beraters und die Erstellung eines Protokolls für unerwünschtes Verhalten helfen dem Arbeitgeber, Haftungs- und/oder Rechtsprobleme zu vermeiden.

Vorteile der Verpflichtung des Treuhänders

Die Folgen von sexueller Belästigung können erhebliche Auswirkungen auf Ihre Mitarbeiter haben. Die Opfer werden nicht nur unglücklich, sondern auch weniger produktiv. Darüber hinaus können sie sich krank melden, einen anderen Arbeitsplatz suchen oder sogar arbeitsunfähig werden. Untersuchungen von Arbobalans aus dem Jahr 2020 zeigen, dass arbeitsbedingte psychische Beschwerden 64% der 6 Milliarden Kosten für Fehlzeiten ausmachen. Nach dem Gesetz über Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sind Sie als Arbeitgeber verpflichtet, sich gut um Ihre Mitarbeiter zu kümmern. Sie müssen sie nicht nur vor körperlichen Beschwerden, sondern auch vor psychischen und sozialen Beschwerden schützen. Die Beauftragung eines Vertrauensarztes trägt dazu bei, ein sicheres Arbeitsklima für Ihre Mitarbeiter zu schaffen.

Denn egal, ob Sie ein großes oder ein kleines Unternehmen haben, Menschen arbeiten. Diese Menschen erleben alle möglichen Dinge in der Werkstatt. Das können schöne Dinge sein, aber leider auch nicht so schöne Dinge. Es ist wichtig, dass Ihre Mitarbeiter vertraulich mit einer unabhängigen Person sprechen können und sich angehört fühlen. Es ist für alle von Vorteil, wenn Sie eine Vertrauensperson vorschreiben. Nicht nur für Ihre Mitarbeiter, sondern auch für Sie als Arbeitgeber ist es gut, wenn es ein Protokoll gibt.

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Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, diese neue Gesetzgebung zu erfüllen, wenn ein Treuhänder für alle Unternehmen obligatorisch wird. Aus diesem Grund haben wir eine Mitgliedschaft für KMU entwickelt. Damit ist sichergestellt, dass Sie die neue Gesetzgebung einhalten und immer einen externen vertraulichen Berater zur Verfügung haben. Möchten Sie mehr wissen? Wir helfen Ihnen gerne weiter.

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